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JS Pro Kit - Limitierte Edition

"Auf jedem Crossrad sitzt ein guter Typ" - ist mein Leitspruch, den es schon seit Jahren gibt. Entstanden ist er eher zufällig, nämlich in einem Interview mit der Zeitung DIE WELT.
Da unterhalte ich mich locker mit einem Redakteur über den Crossport und wieviel Spaß es mir macht: Im Rennen alles raus hauen, Matsch, Sand, Kälte, aber auch die gute Stimmung und die Leute, die den Sport erst möglich machen. Und schließlich sage ich es einfach: "Auf jedem Crossrad sitzt ein guter Typ." Und zack, da war sie, die Headline für die Story und mein ganz persönlicher Claim.
Wer mich kennt, der weiß auch, dass ich lange (und gerne) in der Bekleidungsbranche gearbeitet und gemeinsam mit Jeantex die JS Pro Kollektion ins Leben gerufen habe. Die ersten Hosen mit einem Polster für die unterschiedlichen Sitzpositionen auf dem Rad haben wir heraus gebracht. Zu der Zeit bahnbrechend! :-) Eine atmungsaktive Regenjacke, Trikots mit Schultereinsatz zum besseren Tragen des Rades, S-förmige Trikot-Taschen mit Reißverschluss, um Pumpe & Co. besser verstauen zu können und und und.. Es war ein bisschen wie bei Daniel Düsentrieb in seiner Werkstatt, was wir da so entwickelt haben, aber die Kunden haben es geliebt! Heute gehören viele dieser Sachen zum Standard, was mich schon ein bisschen stolz macht.
Umso mehr freue ich mich, dass ich endlich wieder einmal über ein Kit ganz nach meinem Geschmack nachdenken konnte.  Schick sollte es sein, individuell mit meinem Claim und in super Qualität. Santini macht es möglich und hier ist es nun: Eine kleine aber feine Auflage meines JS Kits.
Ich werde einmalig eine Produktion bei Santini  in Auftrag geben. Wer Interesse hat, schickt mir über das Kontaktformular eine Nachricht bis zum 13.06.. Es gibt

Trikot kurzarm oder langarm
Hose kurz oder lang
Weste
Größen (Herren): XS - XXXL

Preis pro Teil ca. 79€

Produktionszeit ca. 6 Wochen

Hoffe die Teile gefallen Euch?

Freue mich über Feedback
Jens
4. November 2023
Die Cross-Saison ist in vollem Gange und natürlich geben auch wir sprichwörtlich unseren Senf dazu! :-) Den Auftakt macht der Roadbike-Podcast, in dem wir ein wenig über die aktuelle Situation im Cross-Sport in Deutschland sprechen und natürlich auch über das große Thema Masters Cyclocross Weltmeisterschaft in Hamburg. Viel Spaß beim Hören!
16. Januar 2023
Mitte Januar, München Olympia-Park - das Team der RC Schwalben hat eine anspruchsvolle Strecke für die Deutsche Meisterschaft im Cyclocross auf die Beine gestellt. Petrus meint es leider nicht gut mit uns und macht die Herausforderung umso größer: auf rutschigen Schräghängen schliddert so manch einer gen Olympiasee, die Hürden kurz vorm Berg springt man idealerweise, was bei der Höhe gar nicht so leicht ist, viele steile Anstiege tun ihr übriges. Starten ist bekannermaßen nicht meine Stärke, also arbeitete ich mich sukzessive an die Spitze und konnte final das Rennen für mich entscheiden.
11. Dezember 2022
Vorbereitung, Training und Rennverlauf: so lief die Masters Cyclocross Weltmeisterschaft in diesem Jahr für uns.
von Cindy Törber 6. Dezember 2022
Meisterschaften haben ihre eigenen Gesetze heißt es. Ich glaube da ist was dran. Und dass es „leicht“ ist einen Titel zu gewinnen, ihn zu verteidigen aber deutlich schwerer, hätte ich zuvor auch nicht geglaubt. Man kennt doch das Ganze Zipp & Zapp drumherum schließlich. So oder so – die Titelverteidigung stand in diesem Jahr in England auf der Agenda. Nachdem die Europameisterschaft kurz nach überstandener Corona-Infektion ziemlich bescheiden gelaufen war, machte ich mir wenig Hoffnung. Die Kraft war irgendwie abhanden gekommen und wollte auch nicht zurück kommen. Intervall-Training war zäh und hatte jedes Mal irgendwie Nachwirkungen. Dazu muss auch noch der Job bewältigt werden, der in dieser Zeit des Jahres eigentlich keinen Raum für Training lässt. Egal – die Fähre ist gebucht, der Startplatz ebenso, also musste es auch losgehen. Die Gegnerinnen kenne ich bis auf eine Niederländerin nicht, wie immer ist das Feld also eine Black Box. Also Startaufstellung, auf die Plätze fertig los! Die Niederländerin Laura, die ich schon bei einigen Rennen hinter mir lassen konnte, fährt los wie die Feuerwehr, einige Britinnen hängen sich dran, ich bin irgendwo dazwischen. Ich weiß ich muss vor den Hürden möglichst weit vorne sein, hier hatte es in anderen Rennen immer wieder Stürze gegeben. Und wenn nicht dort, dann spätestens im Sand. Ich komme gut über die Hürden und durch den Sand und wir können uns zu dritt absetzen. Laura fährt vorweg, ich direkt am Hinterrad, die Litauerin Elvita hinter uns versucht vorbei zu fahren hier und da. Das Tempo in der zweiten Runde ist ok. Ich könnte vorbei fahren und versuchen mich abzusetzen, ich traue dem Frieden jedoch nicht und bleibe wo ich bin. Und so ziehen wir unsere Runden, mal ist die eine vorne, mal die andere. Auf der Zielgerade versucht Elvita in Schlangenlinien uns zum vorbei fahren zu motivieren, das passiert jedoch nicht, zumal es dort ordentlich Gegenwind gibt. Dass gerade auch dieser Part der Strecke Kräfte kosten würde, muss jedem bereits bei der Streckenerkundung bewusst geworden sein. Warum die beiden um mich herum sich gegenseitig mit ihren Battles das Leben dort schwer machen, verstehe ich nicht so recht. Vorletzte Runde: Jens brüllt ich soll fahren, ich bleibe wo ich bin. Das Tempo ist hoch, ich müsste eine solche Attacke fahren um die beiden abzuschütteln, dass mir ein wenig die Fantasie fehlt, wie und wo mir das gelingen könnte. Vor den Trails zieht eine Dame aus den Ü40 in halsbrecherischer Manier vorbei. Elvita und ich fahren mit. Diesen Abschnitt war ich unzählige Male vorab gefahren und wusste wie die Kurven zu nehmen sind, wo zu schalten ist, wo ein Hölzchen auf dem Boden liegt. Aber: KONZENTRATION! Gen Ende eines Rennens gar nicht mehr so leicht. Die Niederländerin verpasst den Zug und fällt zurück. Aus dem Wald heraus ist die Lücke da. Um jetzt im Gegenwind wieder aufzuschließen, müsste sie richtig Gas geben. Es gelingt ihr nicht. Letzte Runde: Elvita vor mir gibt scheinbar alles und versucht weg zu fahren. Jetzt bloß keinen Fehler machen und nicht abreißen lassen. Jens schreit aus dem Depot „Zum Sprint nicht vor fahren! Nicht voraus fahren!!“ Gottseidank versteht meine Mitstreiterin das nicht und natürlich weiß ich wie man sich im Zielsprint verhält. Wir biegen auf die Zielgerade ein, ich bin am Hinterrad, das Tempo ist hoch, die Beine brennen. Ich warte auf den Moment wo meine Mitstreiterin aus dem Sattel geht – er kommt nicht. Ich muss fahren. Ich weiß nicht mehr genau wo auf der langen Zielgeraden es war, aber die Attacke konnte sie nicht mehr mitgehen und Zack: der Titel ist verteidigt. Während es im vergangenen Jahr die physische Übung war und ich alleine meine Runden zog, war es in diesem Jahr der Kopf, der den Sieg nach Hause brachte. Beobachten, taktieren, gelassen bleiben und nicht die Nerven verlieren. Bei einer Weltmeisterschaft wahrlich leichter gesagt als getan. .Jens Rennen zuvor war für mich ziemlich nervenschonend: Start – Ziel – Sieg. Klarer und schöner hätte es nicht sein können. Gottseidank musste ich bei meinem Rennen nicht am Rand stehen. Für Jens im Depot war es scheinbar recht aufregend. Vermutlich war es auf der Gegengerade gar nicht der Rückenwind sondern der Fön meines brüllenden Mannes, der uns nach vorne schob. :-D Nun fallen mir 1000 Tonnen Last von den Schultern. Das Saison-Ziel ist erreicht! Wir fahren mit neuen Medaillen, Regenbogen-Trikots aber auch Christmas Stories, englischem Weihnachtsgebäck und noch anderen schönen Dingen nach Hause und genießen nun ein wenig mehr die Vorweihnachtszeit.
14. Februar 2022
Meine Güte was war es für eine Schlammschlacht auf der Galopprennbahn in Horn. Dauerregen, 5 Grad Außentemperatur und eine vollgelaufene Unterführung machten das Rennen auf eine ganz eigene Art speziell. Noa TV war vor Ort und hielt das Ganze für die Nachwelt fest. Kleine Korrektur an dieser Stelle: die genannten Meistertitel stimmen in ihrer Anzahl leider nicht.
von Cindy Törber 6. Dezember 2021
"Wenn ich den Großen da schon anmelde, dann kann ich ja eigentlich auch fahren..." dachte ich vor ein paar Monaten als ich die Registrierung und die ganze Organisation für den WM in Ipswich, Großbritannien anging. Dass die ganze Kiste final so endet, hätte wohl niemand erwartet. September: Der Start der Cross-Saison steht kurz bevor, die deutsche Meisterschaft wird bald nachgeholt und Jens und ich diskutieren ob man tatsächlich, statt einfach nach Belgien zur WM wie sonst, nach England fahren soll. Ich, heimlicher UK-Fan dem der jährliche Trip auf die Insel mindestens seit Corona etwas fehlt, bin stark dafür. Ob nun Mol oder Ipswich ist letztlich doch Wumpe. Entweder man kann es oder eben nicht. ;-) Also buche ich einen Startplatz für Jens und hey warum nicht auch einen für mich. Ich würde vor Jens starten, tiptop, kann ich danach Klamotten abnehmen und das Rennen ansehen. Und wenn irgendwas dagegen spricht, dann starte ich halt nicht, auch nicht so wild. Dabei blieb es zunächst. Keine großen Ambitionen, bloß nicht verrückt machen. Über den Sommer waren wir viel auf der Straße unterwegs, sind bei 40 Grad hunderte Kilometer um den Gardasee und über endlose Bergpässe gedüst. Die Grundlage musste reichen. Jens trainierte und trainierte, ich hatte durch den neuen Job kaum Zeit und fuhr was möglich war. Vor der Arbeit ein paar Runden im Volkspark, am Wochenende Rundentraining oder das HRV Training. Die Cross-Saison begann mit einer fürchterlichen deutschen Meisterschaft und dem ein oder anderen verkorksten Rennen. Ein kleines Bauprojekt kam auch noch hinzu, sodass ich mitunter zwischen Baustelle und Cross-Strecke hin und her fuhr. Jedes Wochenende vollgepackt mit Rennen & Renovierung ließen zumindest keinen Raum sich über die WM Gedanken zu machen. Neue Corona-Regeln ab 30. November Der Dezember kam, ebenso die neuen Corona-Regeln in UK und die Frage ob wir überhaupt fahren sollten. Für mich stand Absagen eigentlich nicht zur Debatte. Jens hatte so viel Zeit investiert und ich glaube jeder Sportler kann die Enttäuschung nachvollziehen, wenn große Events aus welchen Gründen auch immer ausfallen müssen. Ich glaube ich habe was Organisation betrifft ein ganz gutes Händchen und bin auch hartgesotten, aber kurz nach der Corona-Regeländerung den richtigen Test und das in einem Testcenter mit max. 24h Wartezeit bis zum Ergebnis zu finden, erschien fast unmöglich. Alles gab es: Antigen, Lateral Flow, Ready to fly, Day-2 , Day-5, Ready to release usw.. Alles als Self-Home-Testing-Kit welches erst nach Anreise verschickt wird. Erst dann hätten wir es mit der Post zum Labor geschickt, dann sollte es nochmal bis zu 48h dauern bis man das Ergebnis bekommt und die Quarantäne verlassen darf. Alles viel zu lange. Die Nerven lagen blank. Ein Sportler nach dem nächsten verabschiedete sich von den UK-Plänen und wir hatten natürlich auch so unsere Zweifel. Nach unzähligen Telefonaten, Online-Recherche & Co. fand ich schließlich ein Testcenter in Cambridge für einen In-Clinic-PCR-Speedy-Day-2-Corona-Test - 2 Stunden von Ipswich entfernt, aber egal. Hallelujah! als ich endlich die nötigen Formulare ausgefüllt hatte und die UK-Seite den grünen Haken für die Einreise zeigte. Die erste Hürde war genommen! Die Anreise verlief ohne Probleme, Test ebenso, Ergebnis war ratzfatz da. Ob uns in der ganzen Zeit vor Ort jemand nach einem Test, Impfnachweis oder sonstigen Dingen gefragt hat? Ich sage dazu mal nichts… Also ab zur Strecke. Streckencheck: Schnell ohne viel Firlefanz Ein Kurs wie ich ihn mir öfter wünschen würde: schnell, ein paar technische Passagen in einem Wald, aber gut zu fahren! Es waren beim Streckencheck bereits ein paar Damen auf dem Kurs. Ohne überheblich zu sein: schnell war anders. Aber gut - fährt ja auch nicht jeder im Renntempo da rum. Bei einer Trailpassage traf ich eine Niederländerin, gegen die ich schon 2x gefahren bin. Die einzige Dame, die ich kannte und bei der ich wusste, dass ich sie hinter mir lassen kann wenn alles glatt läuft. Ich bin die Trails gefühlt hundert Mal gefahren, bis ich das Gefühl hatte wirklich fix da durch zu kommen. Für das spätere Rennen ein deutlicher Pluspunkt wie sich herausstellen sollte. Das Starterfeld der Damen war ansonsten mit der Europameisterin im MTB-Marathon aus Estland, einer Dame vom Trek Cycling Team UK und einer mehrfachen Europameisterin & Weltmeisterin im Cross besetzt. Die anderen Damen konnten Siege und Platzierungen in ihren Ländern vorweisen, was alles und nichts heißen kann. Irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl, aber hey – keine großen Erwartungen schüren.
Gewinner Masters WM Cylocross Ipswich
5. Dezember 2021
Verrückte Vorbereitung, verrückte Anreise, verrückter Renntag. Der Weg zum dritten WM-Titel war steinig. Und auch wenn alle immer sagen "Das Ding hast Du doch im Sack" ist das nicht selbstverständlich. Der Erfolg kommt einfach nicht von alleine. Versprechen muss man einhalten: am 3. Oktober habe ich bei der Siegesfeier der Deutschen Meisterschaft in Kehl vor dem versammelten Stevens Racing Team und der Geschäftsführung gesagt, dass ich versuchen werde in 2 Monaten das Deutsche gegen das Weltmeister Trikot zu tauschen. Da konnte ich noch nicht ahnen, dass die Corona Pandemie eine größere Herausforderung werden könnte als Training, Betreuer-Planung und Vorbereitungsrennen. Regeländerung und Harakiri-Anreise 4 Tage vor der geplanten Abreise wurde aber alles extrem kompliziert durch neue Corona Einreise Verordnungen des Vereinigten Königreichs. Neben Regeln, Tests & Co. hatten wir natürlich auch die Gesundheit der Betreuer und uns im Hinterkopf. Aber Cindy und ich hatten für dieses eine Rennen hin trainiert und uns entschieden früher und auch alleine anzureisen. Zum Glück zeigte sich auch der Arbeitgeber flexibel und die Arbeitskollegen die eingesprungen sind - Danke an das gesamte Radsport von Hacht Team! Wir hatten vor Ort großartige Unterstützung von Sportsfreund Darren Atkins, der für uns Betreuer im Depot organisierte und auch sonst mit Rat & Tat zur Seite stand. Umso schöner, dass wir uns auch final das Podium teilen konnten! Dafür vielen Dank Darren. Also Dienstag 21:00 auf die Fähre nach 7:00 in der Schlafkabine Ankunft dann zum Express PCR Test 2h nach Cambridge gejuckelt, schlappe 70 € pro Person gezahlt, abwarten und zack wieder frei aus der Quarantäne. Streckencheck und Los(un)glück Dann das erste Mal auf die Strecke: bei Trockenheit ein schneller, flacher Kurs mit einer langer Startgerade, Wiese, einigen Hügeln + Treppe und einer Trailpassage im Wald. Wie das im Cross so ist, war die Strecke bei jedem Training anders. Am ersten Tag noch trocken, dann sukzessive immer feuchter bis hin zum richtigen Matsch nach einer Nacht Regen vor unseren Rennen. Mir und Cindy war klar, dass uns das in die Karten spielt. Bei einer Master WM wird die Startaufstellung ein Tag vor dem Rennen gelost. Cindy hatte Glück: Start Nr. 5 und in der jüngsten Altersklasse damit erste Reihe. Bei mir war es nicht ganz so vorteilhaft: Platz Nr. 51. Bei 104 Startern mehr oder weniger die Goldene Mitte. Bei den Masters ist es auch immer ein wenig eine Black Box im Starterfeld. Einige Namen kennt man, aber gerade unter den Briten fehlte mir das Bild der Titel-Favoriten. Der irische Meister startete von Platz 1, Darren Atkins von 65, Nick Craig als britischer Meister von 95. Darren ist mehrfacher Medaillen-Gewinner bei der Masters-WM, Nick war früher MTB-Profi und auch bereits Weltmeister der Masters. Darren berichtete von noch einigen anderen Fahrern, die auch bereits Titel geholt hätten, aber letztlich zeigt sich die aktuelle Form & der Vergleich immer erst im Rennen. Cindy's Rennen - was ist denn da los? Am Renntag dann 8 Uhr Streckencheck bevor es um 9 Uhr für Cindy an den Start ging. Gemeinsam mit der Perle nochmal die Strecke abgefahren und die neue Linie bei den gegebenen Verhältnissen gezeigt. Die Hügelpassage war durch den tiefen Matsch mittlerweile echt tricky, die engen Kurven zwischen den Bäumen im Wald ebenso. Für mich war klar: ich muss nach meinem Start so schnell wie möglich in die Spitze kommen, um bei diesen Streckenabschnitten nicht den Anschluss an die vermeintliche Spitze zu verlieren. Cindys Start lief ganz gut: nach der langen Gerade auf der Straße fuhr sie als Dritte in die erste Kurve auf der Wiese und lieferte sich einen Vierkampf mit drei anderen Damen. Da ich mich auch warm fahren (und warm halten) musste, hatten wir Rolle und Zelt quasi direkt an der Strecke aufgebaut. Runde um Runde das gleiche Spiel: runter von der Rolle - Frau angefeuert, Family & Friends mit aktuellem Rennverlauf versorgt und wieder rauf auf die Rolle. Nach der dritten von sechs Runden kam Cindy als zweite Frau vorbei - die Dritte aus dem Trek Cycling Team mit deutlichem Abstand. Nanu - was war da los? Madame macht es ja spannend heute. Nach Runde 5 konnte ich mich nicht mehr auf der Rolle halten und raste zur Trailpassage. Wenn sie dort safe raus kommt, ist das Podium sicher! Und da kam sie - nochmal mehr Vorsprung. Vorbei am jubelnden Depot rechts von der Strecke, ich auf der Wiese mit Vollgas und Videoaufnahme links von der Strecke. Was ich bis zum Ende meines Rennens nicht wusste: die erste Dame war aus einer anderen Altersklasse. Somit hatte ich den Weg der neuen Weltmeisterin begleitet. Mein Rennen: Vollgas, Defekt & Sieg Zum Ziel schaffte ich es nicht mehr, denn mein Start stand kurz bevor und wie ich feststellte hatte ich mir mit meiner Aktion einen Platten eingefahren. Also nochmal zum Auto, Reifen wechseln, wieder zurück zum Start. Was für eine Aufregung so kurz bevor es um die Wurst gehen sollte. Der Startschuss fiel und ich gab Vollgas. Quer durchs Feld, jede noch so kleine Lücke war meine, geschätzt ging ich als Zehnter ins Gelände. Ich nahm die erste Kurve möglichst eng, da vermutlich viele Fahrer im großen Bogen fahren würden. Heikles Manöver auf dem rutschigen Untergrund, aber der Plan ging auf. Ich konnte nochmal einige Plätze gut machen, ließ den irischen Meister hinter mir und fuhr nach 1,5km als Erster in die Trails. Diese erste Runde hatte mir schon so viel abverlangt, dass ich erst einmal Luft holen musste. In diesem Tempo hätte ich das Rennen unmöglich weiter fahren können, erst recht keine 50min.. Jetzt bloß keine Fahrfehler machen, Vorsprung halten oder ausbauen dachte ich mir. Dann Defekt in Runde 5: die Pedale hatte sich gelöst und eierte bereits. Halbe Runde quasi mit einem Bein gefahren, dann ins Depot und meine Ersatzbetreuer finden. Sollte kein Problem sein - die haben ja Neonwesten an, sollte fix gehen. Und dann kommt man da im Depot an und die tragen alle diese Westen! Ahhh... Gottseidank waren/sind es alte Hasen des Crosssports. Sie hatten mich im Blick und wir fanden uns. Rad gewechselt, kurze Info zum Defekt und weiter. Leider hatte ich auf dem Wechselrad nicht mehr die griffigen Matschreifen und musste eine neue Linie finden. Kostete Zeit, dennoch konnte ich den Vorsprung bis zur letzten Runde halten. Ich nahm etwas raus - jetzt nichts mehr riskieren. Das Ding nach Hause fahren und gut. Und so kam es: unter Applaus & Jubel der Briten konnte ich ins Ziel fahren und hatte es geschafft. Das ganze Training morgens vor der Arbeit, abends nach der Arbeit, am Wochenende; die Rennen zur Vorbereitung, Diät, der ganze Hickhack mit Coronaregeln, Anreise etc. sind nicht umsonst gewesen. Der dritte Weltmeistertitel ist gewonnen.
Wo steht der Sport und wie kann man ihn fördern?
8. Februar 2021
Cross ist nicht olympisch - na und? Was braucht es, um wieder erfolgreich zu werden?
28. Januar 2021
Ich schreibe diese Zeilen anlässig eines Zeitungsartikels zur Teilnahme von Stefanie Paul, der auf der FB Seite der Radsport Gemeinschaft Hannover e.V. veröffentlicht wurde, sowie eines Artikels vom 27. Januar 2021 im „Sportbuzzer“. Zusammengefasst: Stefanie Paul erhielt die WM-Nominierung nicht, obgleich sie mit einem Engagement in dieser Zeit für eine WM-Teilnahme gekämpft hat, das seinesgleichen sucht und nun final durch den Bund Deutscher Radfahrer derart abgestraft wird, das mir fast die Worte fehlen. Ein hervorragender Zeitpunkt um die Situation des Cross-Sports und das Engagement hierfür einmal ins rechte Licht zu rücken. Der Cross-Sport in Deutschland führt seit Jahren ein Schatten-Dasein und das nicht nur seit den erfolgreichen Zeiten eines Mike Kluges oder Klaus Peter Thaler - immerhin beide Weltmeister 1985/87 - sondern auch in den jüngeren Jahren seit eines Philipp Walslebens, Weltmeister 2009 oder einer Hanka Kupfernagel, Weltmeisterin 2008. Immerhin war Deutschland mit dem Bund Deutscher Radfahrer mal eine erfolgreiche Cross-Nation und im internationalen Ranking immer noch auf Platz 4 mit 14 Gold, 18 Silber und 11 Bronze Medaillen bei Weltmeisterschaften. Die Erfolgsgeschichte hätte man weiter schreiben können sowie unsere Nachbarn Belgien und die Niederlade, die genau in dieser Zeit die Weichen gestellt haben für eine erfolgreiche Entwicklung des Cross-Sports. Die Aussage des BDRs, der Cross-Sport ist nicht olympisch und damit nicht förderungswürdig, wird in den Nachbar-Nationen gänzlich anders gesehen. Hier wurde insbesondere auf die aufstrebende Disziplin Cyclocross gesetzt. In anderen Ländern wie den USA zieht man nach. Weltweit haben sich die Fahrrad-Hersteller auf den Cyclocross Sport eingestellt und neue Cyclocross Räder entwickelt und gebaut. Genauso hat die UCI die Welt Cup Rennen auf den Kontinenten ausgebaut und es wurden die ersten Weltmeisterschaften in den USA ausgetragen. Belgien und die Niederlande haben am Crosspsport festgehalten und haben in den Jahren 2012/2013 Talente wie Mathieu van der Poel oder Wout van Aert Belgien - heute zwei Ausnahme-Athleten – hervor gebracht. Und wie sich zeigt, dominieren sie nicht nur den internationalen Cross, sondern bringen auch hervorragende Ergebnisse bei Straßen-Klassikern oder mit TDF Etappensiegen. Der BDR hat es nicht zuletzt versäumt in den Erfolgsjahren eines Philip Walslebens, Christoph Pfingsten, Marcel Meisen, Sascha Weber und Ole Quast (immerhin mit sehr guten Platzierungen bei Welt-Cup Rennen oder Siegen bei Weltmeisterschaften & Nationenwertungen) an diese Erfolge anzuschließen und den Sport weiter auszubauen. Warum wurden diese Ergebnisse nicht genutzt, um den Cross-Sport zu fördern? Meiner Meinung nach ein klares Versäumnis des damaligen BDR Trainers in gleicher Person der heutige BDR Leistungssportdirektor. Warum man hier andere Prioritäten setzt, erschließt sich mir nicht. Vielleicht sollte man sich beim BDR einmal hinterfragen, ob der eingeschlagene Weg für den Cross-Sport noch zeitgemäß ist und warum man eine unter den Sportlern beliebte und für die Ausbildung junger Sportler wichtige Sportart derart verkümmern lässt? Man verliert immer mehr Boden zu anderen Nationen. Man muss man nur mal nach Großbritannien schauen: hier kann man durch alle Disziplinen gehen und man findet z.B. einen Tom Pidcock - Weltmeister bei den Junioren und U23 im Cross -, der wie van Aert und van de Poel sehr erfolgreich auf der Straße fährt. Beim BDR wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Hier setzt man den Junioren-Sportlern seit Jahren die Pistole auf die Brust: entscheide Dich – Cross oder Straße. Beides geht nicht. Hier könnte man sehr viele Namen aufzählen, die genau hier gescheitert sind: z.B. Silvio Hertklotz, Leo Appelt, Juri Hollmann, Tom Lindner oder Niklas Märkel. Wenn man diesen Sportler die Wahl gelassen hätte, ob sie weiterhin Cross fahren wollen, vielleicht hätte der BDR hier jetzt auch einen Weg für den Erfolg eines Pidcock, van der Poel oder van Aert geebnet? Man muss als Trainer oder als Leistungssportdirektor natürlich ein Ziel und dazu eine Strategie haben, um einen Weg zu gehen. Nach meinem Eindruck gibt es weder das eine noch das andere. Dabei halten sich Top-Straßensportler selbst im Winter mit den Cross-Sport fit und bereiten sich auf internationale Rennen vor. Um nur ein paar Namen zu erwähnen: Zdenek Stybar, Marianne Voss, Fabio Aru oder Heinrich Haussler. Wenn man dann den Artikel liest über den schwierigen Weg einer Stefanie Paul, die sich nicht ausbremsen lässt, weder durch Corona noch durch die Steine die ihr seitens des Bund Deutschen Radfahrer in den Weg gelegt werden, fragt man sich als begeisterter Cross-Sportler: wie hoch muss das Engagement einer Sportlerin noch sein, bis der BDR dies erkennt und auch einmal Einsatz zeigt? Selbst wenn es kein top ten Ergebnis werden sollte – warum wird eine Sportlerin nicht nominiert, selbst wenn sie zu allen notwendigen Rennen vorab in Eigenregie gereist ist und dies auch bei der WM tun würde? Dieser ganze Fall ist mehr als ein Armutszeugnis. 17 andere Verbände schaffen es, SportlerInnen in 4 Klassen bei der WM am kommenden Wochenende in Ostende an den Start zu stellen. Trotz Corona und auch wenn Cross nicht olympisch ist. Wie soll ein Sport sich vor Sponsoren & Co. behaupten, wenn jegliches Engagement ins Leere läuft? Außerdem unterscheidet der BDR scheinbar zwischen Elite-Männern und Elite-Damen. Wie ist es sonst zu erklären, dass bei ähnlichen Ergebnissen ein Mann bei einer WM starten darf und die Frauen nicht. Ich möchte hier nicht persönlich werden. Ich bin leidenschaftlicher Cross-Sportler und begleite den Cross-Sport seit Jahren als Sportler und Trainer und habe seit 1987 einige BDR-Trainer auf diesem Wege kennengelernt. Das „Engagement“ für den Cross-Sport hat aber mittlerweile ein Level erreicht – tiefer war es zumindest in der Zeit an die ich mich erinnere noch nie.
von Cindy Törber 21. Januar 2021
Warum ist Krafttraining für Radfahrer so wichtig und welche Übungen kann man einfach zuhause durchführen? Ein Beispiel-Workout für das Home-Gym.
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